de Zwaan: Ist Adipositas doch Willensschwäche?

HAPP-Veranstaltung Nr. 193 – Mittwoch, 28. Mai 2014
Ist Adipositas doch Willensschwäche?

Obwohl Gewichtsreduktion durch Reduktion der Kalorienzufuhr und Erhöhung des Kalorienverbrauchs scheinbar einfach zu erreichen ist, zeigen konservative Maßnahmen zu Gewichtsreduktion und -erhalt doch nur eine begrenzte Wirksamkeit. Bei der Mehrzahl der Betroffenen kommt es nach Beendigung eines Therapieprogramms zu einem Wiederanstieg des Körpergewichts – oft bis zum Ausgangsgewicht oder sogar darüber. Längerfristige dauerhafte Veränderung der Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten scheinen mit den gängigen Programmen schwer erreichbar zu sein. Bei morbid adipösen Patienten werden daher zunehmend bariatrische Operationen durchgeführt, hier das bislang einzige Gewichtsreduktionsverfahren mit mittel- und langfristigem Erfolg beeinflussen.

Referent: Prof. Dr. med Martina de Zwaan 
ist Nervenärztin und FÄ für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Ihr klinischer und wissenschaftlicher Weg führte von Wien über die USA, Bad Bramstedt zurück an die Universität Wien, 2003 übernahm sie die Leitung der Psychosomatischen und Psychotherapeutischen Abteilung der FAU Erlangen-Nürnberg, seit 1.10.2011 ist sie Direktorin der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie der MHH. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte: Essstörungen, Adipositas, Psychosoziale Aspekte bei Adipositaschirurgie, Verhaltenssüchte, Psychotherapieforschung. 






Veröffentlichungen:
Psychische Erkrankungen und Psychotherapie (6. Diskussionsforum zur Nutzenbewertung im Gesundheitswesen, Berlin, 31.01.2013, PDF-Datei zum Download) 
Entwicklung eines gesundheitsbezogenen Lebensqualitätsfragebogens für bariatrische Chirurgie (Kompetenznetz Adipositas)
Alles dreht sich um die Nahrung (Pharmazeutische Zeitung online, 03/2009)
Von der Gier nach dem Mangel (Interview mit Sophia Lindsey in der Süddeutschen vom 16.04.2012)
Stephan Herpertz, Martina de Zwaan, Stephan Zipfel (Hrsg.), Handbuch Essstörungen und Adipositas, Springer (googlebooks)
Essverhalten vor und nach adipositas-chirurgischer Behandlung (PDF-Datei zum Download, 2008)
Artikelübersicht (drei Links bei NWZ Online) 
Experten: Mehr junge Erwachsene leiden unter Adipositas (Focus Online, 04.10.2013) 
Deutsche Adipositas Gesellschaft schrillt wieder: Fettleibigkeit unter Jugendlichen steige (netz-trends.de)
"Forschungsverbünde sind Meilensteine der Psychotherapie" (zur Psychotherapieforschung in Deutschland, Link zu Schattenblick.de)
Astrid Müller, Martina de Zwaan, James E. Mitchell, Pathologisches Kaufen, DÄV (googlebooks)
Erentraud Hömberg, Schwere Anorexie: Nicht mehr das Gewicht, die Lebensqualität sollte im Fokus stehen (Medscape Deutschland, 05.03.2014)


Termin: Mittwoch, den 28. Mai 2014, 19:00 Uhr ct
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. 

Ort: Leibnizhaus Hannover, Leibnizsaal
Holzmarkt 5, 30159 Hannover 
Parkplätze sind hinter der Markthalle, in den umliegenden Parkhäusern, in der Culemannstraße oder am Neuen Rathaus, Friedrichswall zu finden.

Anschließend gemütliches Beisammensein mit Imbiß 

Die Veranstaltung wird durch die Ärztekammer Niedersachsen zur Weiterbildung in der psychosomatischen Grundversorgung sowie für die Zusatztitel „Psychotherapie“ und „Psychoanalyse“ anerkannt. 

Studentenbeitrag: 10,- Euro 

Hörerbeitrag für Nichtmitglieder: 20,- Euro